Europäisches Arche-Netzwerk
"Arca-Net"
Das Arca-Net ist ein
Netzwerk von öffentlich zugänglichen
Institutionen, die gefährdete Nutztierrassen und
Kulturpflanzen in Europa zeigen. Der zugehörige,
datenbankgestützte Webauftritt ist als eigentlicher
touristischer Führer konzipiert. Suchfunktionen sind in
Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch. Das
Projekt wird von der europäischen SAVE-Foundation
durchgeführt. Die Grovni-Stiftung und ihr Gründer
persönlich haben insbesondere die Phase 2 des Projektes
(Ausweitung auf ganz Europa und Einbezug pflanzenerhaltender
Institutionen) gefördert.
- Projektbeschreibung
Arca-Net
- Link: http://www.arca-net.info
Gebiets-Monitoring:
Die Stiftung wird auch
in Gebieten tätig, in welchen sich andere
Organisationen nicht mehr zuständig fühlen, wie
beispielsweise im Südkaukasus, der für die
Agro-Biodiversität eine immense Rolle spielt. Dieser
gehört nicht mehr eindeutig zu Europa und liegt - als
Teil der ehemaligen Sowietunion - nicht im
Tätigkeitsfeld der SAVE Foundation. Grovni wurde
deshalb bisher in Georgien tätig:
- Projektbericht
Georgien
Alte
Alpenrassen:
Die Grovni Stiftung unterstützt über die SAVE
Foundation die Anstrengungen des Netzwerkes "Pro Patrimonio
Montano". Dieses hat sich zum Ziel gesetzt, Reste ehemals
bedeutsamer Nutztierrassen zu erhalten, die sich spezifisch
an die Gegebenheiten der Alpen angepasst hatten. Ein
Hauptaugenmerk gilt dabei den schwarzen Schweinerassen.
Diese wurden fast vollkommen verdrängt, könnten
aber in Zukunft unter extensiven Bedingungen wieder eine
grössere Rolle in der ökologischen Alpwirtschaft
spielen. Sie sind geländegängig, kaum
anfällig auf Sonnenbrand und entwickeln ein
schmackhaftes, marmoriertes Fleisch. Der Einsatz gilt aber
auch anderen Rassen, wie z.B. dem Ciuta-Schaf aus dem
Veltlin, dem kleinsten Schaf der Alpen, das wohl direkt vom
Torfschaf abstammt.
-
Projektbericht
Schwarzes Alpenschwein 2015
- Projektentwicklung
Alpenschwein 2017
- Projektbericht
Ciuta-Schaf
Karpaten-Büffel und
Karpaten-Zwergrinder:
Die
Karpatenbüffel gehören seit über tausend
Jahren zum landwirtschaftlichen Bild des Donauraumes und der
Süd-Karpaten. Sie sind die nördlichsten Vertreter
ihrer Art. Feste, an den steinigen Untergrund angepasste
Klauen, langes Fell für den Winter und ein gedrungener,
massiger Körper machen den Karpatenbüffel zu einem
robusten Überlebenskünstler. Damit unterscheidet
er sich klar von seinen weiter südlich lebenden
Artgenossen. Seine Arbeitskraft ist enorm, Milch und Fleisch
sind schmackhafte Delikatessen. Aber die Arbeitskraft wird
im Zeitalter der Motorisierung kaum mehr gebraucht und die
Büffel sind nicht einfach zu halten, weshalb die Zucht
in fast allen Ländern dramatisch einbricht.
Die Grovni Stiftung
unterstützt deshalb das Büffel-Netzwerk der SAVE
Foundation zur Erhaltung der Zucht in Südosteuropa und
hat in der Karpato-Ukraine in Zusammenarbeit mit der
dortigen Erhaltungsorganisation SATrans selbst letzte Tiere
aufgekauft, die sie für die Weiterzucht zur
Verfügung stellt.
- Donau-Karpaten
Büffel 2009,
Kurzbericht
- Donau-Karpaten
Büffel 2011,
Zwischenbericht
- Herkunftsdiskussion
(englisch)
Bereits fast ausgestorben
sind die Karpaten-Zwergrinder, in Rumänien "Mocanitsa",
in der Ukraine "Rischka" genannt. Nach mehr als einem
Jahrzehnt fast erfolgloser Nachsuche (ohne
vielversprechendem Zuchtaufbau) fanden nun Vertreter von
SATrans noch so viele Exemplare, dass doch noch ein
Rettungsprojekt gestartet werden konnte.
-
Carpathian
dwarf cattle
(englisch)
Tarpan-ähnliche
Pferde:
Das europäische
Wildpferd, der Tarpan, ist ausgestorben. Einige
ursprünglichen Rassen weisen aber noch Charakteristiken
des Tarpans auf und man nimmt an, dass in diesen noch
einiges tarpanähnliches weiter lebt. Dies vor allem in
den polnischen Koniks, die heute sogar wieder ausgewildert
und als nützliche Grossherbivoren in Schutzgebieten und
Nationalparks genutzt werden.
Tarpan-ähnliche Tiere gibt es aber auch bei
ursprünglichen Hutzulpferden in den Zentralkarpaten und
bei den Bergpferden im Balkan. Zusammen mit der ukrainischen
Organisation SATrans (Sicherung der Agrobiodiversität
in Transkarpatien) baut die Grovni-Stiftung einen
Nukleusbestand an Hutzulpferden auf, die einen über den
Rücken laufenden Aalstrich aufweisen und an den Beinen
und auf der Kruppe noch Zebrierung zeigen.
- Fotos
dieser originalen Hutzulpferde
Im Rahmen des von der
Heidehof-Stiftung getragenen Balkan-Projektes der SAVE
Foundation konnte in Dimitrovgrad, Serbien, ein neuer
Zuchtbestand an ursprünglichen Bergpferden mit
Aalstrich aufgebaut werden. Dank Förderung des
Grovni-Gründers wurde dieser Bestand weiter
ausgebaut.
- Doku: Local
horses Serbja
Karakachan-Pferde,
Bulgarien:
Dank intensiver Nachsuche durch die bulgarische Semperviva
Society wurden in den Rodopenbergen im Jahre 2000 drei
Restherden von Karakachan-Pferden ausgemacht. Im
Frühjahr 2001 sollte eine der Gruppen geschlachtet
werden. Dank unbürokratischer Vorfinanzierung durch den
Grovni-Gründer konnten die 18 Pferde durch Semperviva
erworben und in deren Rescue Station in Vlahi (am
Pirin-Nationalpark) verbracht werden. Über die SAVE
Foundation und mit Hilfe der liechtensteinischen "Fondation
pour les Animaux du Monde" wurde sodann ein
mehrjähriges Erhaltungsprojekt aufgebaut.
- Link: http://www.save-foundation.net/semperviva/horse.htm
Sykia Rinder:
Griechenland kennt
zwei Steppenvieh-Rassen, das grossrahmige Katerini-Rind und
das kleinrahmige Sykia-Rind (siehe Bild oben). Letzteres war
früher auf der Chalkidiki verbreitet, wurde aber von
den Wissenschaftern der Agrar-Universität Thessaloniki
als ausgestorben erklärt, weil es keine reinrassigen
Bullen mehr gäbe. Im Rahmen der
SAVE-Monitoring-Arbeiten in Griechenland wurde jedoch noch
eine grössere Herde mit älteren und jüngeren
Bullen entdeckt. Dank der Unterstützung von Dr. Oliver
Wackernagel, Basel, und Hape Grünenfelder konnte die
griechische SAVE-Partnerorganisation Amaltheia einen Teil
der Herde ankaufen und in eine Arche-Station zur Weiterzucht
verbringen.
-
Sykia-Bericht
2011.pdf
Prespa-Zwergrinder:
Im Rahmen der Studie
"Animal Genetic Resources in Greece" des SAVE-Monitoring
Institutes fand Hape Grünenfelder Hinweise auf ein
"Zwergrind" im Dorf Psarades im griechischen Teil des
Prespa-Gebietes. Diesen ging er nach und startete im Mai
2006 eine Suchtour zur Identifizierung der Rinder. Da von
einem parallelen Vorkommen der gleichen Tiere hinter der
nahen albanischen Grenze auszugehen war, untersuchte er die
ganze Region der Prespa-Seen. In Albanien erwarb er für
SAVE 3 reinrassige Bullen und stellte sie den Bauern zur
Reinzucht zur Verfügung. Die Populationen hielt Hape
Grünenfelder weiter im Auge.
Auf der griechischen Seite
hielten sich bis 2011 noch etwas über 20 reinrassige
Tiere, in Albanien etwa 200-300. Mit Hilfe der Society for
the Protection of Prespa und der beiden nationalen
Partnerorganisationen AlbaGene in Albanien und Amaltheia in
Griechenland konnten in beiden Ländern nun
Nukleuszuchten für den Erhalt der Rasse gebildet
werden. Die Kosten für Albanien übernahm die
Jeanne Lovioz Stiftung, Basel, und Hape Grünenfelder
jene für den griechischen Teil. Die Grovni Stiftung
wird die Bemühungen weiter unterstützen.
- Bericht zur Identifizierung
des Prespa-Rindes
- Projekt-Zwischenbericht
2011
- Karte der
Prespa
Zuchtverteilung
2011
Wildarten:
Hape Grünenfelder
kam ursprünglich von Seiten des Naturschutzes zur
Agro-Biodiversität. So hat er sich zeitlebens für
die Rückkehr von Biber und Luchs nach Zentraleuropa
eingesetzt. Er war auch Mitglied der europäischen
Luchsgruppe. Grovni unterstützt deshalb heute die fast
erloschenen Populationen des Balkanluchses und des
iberischen Luchses (Pardelluchs). Ebenfalls unterstützt
werden wissenschaftlich geführte Tierparks wie Goldau
SZ, Gossau SG und Langenberg ZH.
Ein weiteres Engagement
betrifft die Unterstützung des internationalen
Waldrappteams bei der Wiederansiedlung des Waldrapps im
Bodenseeraum (Überlingen) und in der Schweiz, insbes.
am früheren Vorkommen in Bad Ragaz-Pfäfers (siehe
http://waldrapp.eu).
-
Doku
zur möglichen Wiederansiedlung im
Sarganserland.pdf
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